Schweizer Cloud-Anbieter: Office On-Premises
Eine On-Premises-Installation von Microsoft-Office-Produkten bietet öffentlichen Behörden in der Schweiz eine Alternative zum Wechsel zur Plattform Microsoft 365 (M365). Wenn öffentliche Behörden hierfür mit Schweizer Cloud-Anbietern zusammenarbeiten, die ausschliesslich der Schweizer Rechtsprechung unterliegen, kann die Daten-Souveränität gewahrt und das Risiko von Datenschutzverletzungen minimiert werden. Gleichzeitig können Behörden die Vorteile der vertrauten Microsoft-Produkte nutzen. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Verantwortung für die Klassifizierung und den Datenschutz bei dieser Lösung nicht den Mitarbeitenden aufgehalst wird.
Bei Schweizer Cloud-Anbietern werden die Daten in einer Private Cloud gehalten. Kunden können sich jederzeit vor Ort anschauen, wo genau die eigenen (Kunden-)Daten gespeichert und verarbeitet werden. Diese Anbieter bieten häufig massgeschneiderte Lösungen für öffentliche Behörden an und können deren spezifischen Anforderungen dadurch besser erfüllen.
Was bedeutet On-Premises?
Damit die Daten-Souveränität gewahrt bleibt, muss der lokale Partner die Office-Programme On-Premises (On-Prem) auf den eigenen Servern installieren. Der Begriff On-Prem bedeutet übersetzt etwa «im eigenen Haus». Bei einer On-Prem-Installation werden die Anwendungen lokal auf den Servern des Anbieters bereitgestellt. Die Daten werden in einer privaten Cloud gehostet, anstatt sie in der Microsoft Cloud zu speichern. Dadurch bleibt die Kontrolle über die Daten in den Händen der Behörden – und sie sind nicht von einem ausländischen Cloud-Anbieter abhängig.
Vor- und Nachteile der On-Premises-Lösung
Der Vorteil dieser Lösung ist, dass öffentliche Behörden trotzdem die bewährten Office-Anwendungen von Microsoft nutzen können, ohne auf M365 wechseln zu müssen. Mitarbeitende können somit weiterhin die ihnen bekannten Tools wie Word, Excel oder PowerPoint verwenden. Lediglich für die Tools MS Teams und OneNote müsste in diesem Szenario eine Alternative dazu verwendet werden, da diese Dienste integraler Bestandteil von Microsoft 365 sind und nicht lokal installiert werden können.
Es ist jedoch zu beachten, dass bei dieser Lösung der Exchange-Server für die E-Mail-Kommunikation ausserhalb von M365 gehostet werden muss. Dies birgt jedoch den Vorteil, dass die E-Mail-Daten nicht in der Microsoft Cloud gespeichert werden, sondern lokal verwaltet werden können.
Nutzung von Open-Source-Lösungen
Öffentliche Behörden können auch Open-Source-Lösungen als Alternative in Betracht ziehen, die mehr Kontrolle über ihre Daten bieten und weniger anfällig für ausländische Einmischungen sind. Open-Source-Software ermöglicht es den Behörden, ihre IT-Infrastruktur nach ihren eigenen Anforderungen anzupassen und zu erweitern.
Der grosse Nachteil von Open-Source-Lösungen liegt jedoch darin, dass Mitarbeitende auf die gewohnten Office-Applikationen wie Word, Excel, PowerPoint oder Outlook verzichten und sich stattdessen umgewöhnen bzw. auf alternative Tools umschulen müssen. Dies kann auch puncto Attraktivität auf dem Arbeitsmarkt ein Nachteil sein und ist in der Realität eher schwierig umsetzbar.