Eine gut ausgearbeitete IT-Strategie für öffentliche Verwaltungen umfasst verschiedene Teilstrategien, die darauf abzielen, die IT-Infrastruktur effizient zu gestalten, Anwendungen optimal einzusetzen, externe Dienstleistungen sinnvoll zu nutzen, Investitionen strategisch zu planen und Innovationspotenziale zu erschliessen.
1. Infrastruktur / IT-Betrieb
Die Basis jeder effektiven IT-Strategie ist eine solide IT-Infrastruktur. Hierbei geht es um die Festlegung, wie Hardware, Betriebssysteme und Netzwerke die benötigten Ressourcen möglichst effizient, performant und mit optimierten Kosten bereitstellen. Besonders in Zeiten der digitalen Transformation und dem Streben nach papierlosen Büros gewinnt die IT-Infrastruktur an entscheidender Bedeutung. Cloud-Komponenten spielen hierbei eine zentrale Rolle.
- Warum ist die IT-Infrastruktur wichtig?
- Kommunikation: Sie bildet die Grundlage für eine optimale Kommunikation – sowohl intern als auch mit Kunden und anderen Interessensgruppen einer Gemeinde.
- Sicherheit: Eine mangelhafte IT-Infrastruktur kann zu Problemen in der Konnektivität sowie zu Sicherheitsverletzungen führen, wie beispielsweise Systemausfälle oder Verletzungen von Berechtigungskonzepten.
- Effizienz & Zufriedenheit: Eine unzureichende IT-Infrastruktur wirkt sich negativ auf die Produktivität, die Effizienz und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden aus.
- Flexibilität: Eine zuverlässige IT-Infrastruktur ist entscheidend für die Flexibilität. Sie ermöglicht es, individuelle Ziele langfristig zu verfolgen, sei es im Homeoffice oder bei der Integration neuer Software-Lösungen.
- Kundenzufriedenheit: Eine ordnungsgemäss implementierte IT-Infrastruktur ist entscheidend für positive Kundenerlebnisse. Mangelnde Erreichbarkeit und Website-Abstürze können vermieden werden.
2. Anwendungen
Es ist entscheidend zu klären, welche Software und Applikationen in der Organisation eingesetzt werden müssen, um die Anforderungen aller Fachbereiche optimal zu unterstützen. Dabei geht es nicht nur um die vorhandenen Anwendungen, sondern auch um die Identifikation von möglichen Lücken, die durch zusätzliche Software geschlossen werden müssen. Eine durchdachte Applikationsstrategie gewährleistet, dass die eingesetzten Anwendungen effizient genutzt werden und die Prozesse optimal unterstützen.
3. Sourcing
In der Sourcingstrategie wird definiert, welche IT-Leistungen intern erbracht werden können und welche über externe Dienstleister eingekauft oder in Form eines IT-Outsourcingsausgelagert werden müssen. Diese Strategie trägt dazu bei, die Ressourcen effizient einzusetzen und die notwendigen Dienstleistungen sicherzustellen.
4. Investitionen
Die Investitionsstrategie definiert, in welche Bereiche und Technologien investiert werden muss, um die übergeordneten Ziele der IT-Strategie zu erreichen. Sie stellt sicher, dass zukünftige Investitionsentscheidungen darauf ausgerichtet sind, die Ressourcen effizient und kosteneffektiv einzusetzen. Dabei geht es nicht nur um die Beschaffung von Hardware und Software, sondern auch um die Investition in Schulungen, Weiterbildungen und die Entwicklung von Fachwissen innerhalb der Organisation.
5. Innovationen
Die Innovationsstrategie fokussiert sich auf die Analyse der aktuellen Situation und den Blick in die Zukunft. Sie beantwortet die Frage, wie durch den Einsatz neuer Technologien die Innovationskraft gestärkt werden kann, um Prozesse zu optimieren und zu digitalisieren. Innovationspotenziale sind entscheidend, um die Digitalisierung voranzutreiben und den steigenden und ständig wandelnden Anforderungen gerecht zu werden.
Wie üblich bei Strategien setzt sich auch die IT-Strategie, respektive die einzelnen Teilstrategien, aus einer Bestandsaufnahme (IST-Zustand), einer Konzeption (SOLL-Zustand), einer Massnahmen- und Umsetzungsplanung sowie der Definition von Kontrollmechanismen zusammen.